Aufgaben

Damals… Die Einheit Buisdorf ist aus den Reihen der Einheit Niederpleis entstanden. Seit mehreren Jahren war es das Bestreben der Freiwilligen Feuerwehr Niederpleis in Buisdorf eine eigene Einheit zu bilden. Obwohl seit einigen Jahren Buisdorfer Bürger Mitglied in der Feuerwehr Niederpleis waren, kam es erst beim Jahreshauptappell im Jahre 1932 zur offiziellen Gründung der Einheit Buisdorf. In der Folgezeit wurden mehrere Wehrübungen durchgeführt und es meldeten sich viele interessierte Bürger um Mitglied in der Buisdorfer Wehr zu werden.

Die primäre Aufgabe der Einheit Buisdorf ist die Sicherstellung des Brandschutzes und die Hilfeleistung bei sonstigen Notlagen. Als Sonderaufgabe ist die Einheit Buisdorf für die Wasser- und Eisrettung auf den Gewässern der Stadt Sankt Augustin zuständig, allerdings wird die Einheit auch, wie die letzten Jahre gezeigt haben, im Rahmen der überörtlichen Hilfeleistung in anderen Städten wie Lohmar, Hennef etc. eingesetzt. Um dieser verantwortungsvollen Aufgabe gewachsen zu sein, ist die Einheit Buisdorf mit dem 2005 neu beschafften Rettungsboot 2 und sonstiger Zusatzausstattung für die Wasser- und Eisrettung wie Überlebensanzüge, Nachtsichtgerät usw. bestens ausgerüstet.

So viel zur Historie… Die Einheit Buisdorf hat jedoch weit mehr Aufgaben, als am denkt. Nachfolgend können Sie einen Einblick in das aktuelle Aufgabengebiet der Freiwilligen Feuerwehr Sankt Augustin – Einheit Buisdorf gewinnen. Sie ist ist eine von sechs Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr in Sankt Augustin.

Wie auch die gesamte Einsatzabteilung der Feuerwehr Sankt Augustin, welche aus ca. 250 Angehörigen besteht, erfüllen die ca. 50 Kameraden der Einheit Buisdorf, ihre Aufgaben neben ihrem originären Berufen, rein ehrenamtlich.

Von etwa 650 Einsätzen, die die gesamte Feuerwehr Sankt Augustin im Jahr etwa abarbeitet, leisten die Kameraden der Einheit Buisdorf bei ca. 60 Einsätzen ihren Beitrag zur Brandbekämpfung und Hilfeleistung. Jede Einheit deckt diverse Sonderaufgaben ab. Diese erstrecken sich u. A. über die Bereiche der besonderen technischen Hilfeleistung, besondere Brandbekämpfung, Einsatzleitung, Wasserrettung, Drehleiter, Gefahrguteinsätze, Logistik etc.

Die Einheit Buisdorf hat für solche Sonderaufgaben ein Rettungsboot und ein Tanklöschfahrzeug zugewiesen bekommen, sodass die Sonderaufgaben mit der Wasser- und Eisrettung sowie der Löschwasserzulieferung definiert sind. Das Aufgabengebiet der Einheit Buisdorf ist sehr vielfältig. Im Wesentlichen findet die Einheit Buisdorf, gemeinsam mit der Einheit Niederpleis, ihre Aufgaben im Brandschutz und in der Hilfeleistung in den Ortslagen Buisdorf, Niederpleis-Süd, Birlinghoven und Schmerbroich sowie auf den Autobahnen A560, A59 und der A3 (siehe Ziffer 1 und 2 in in der Abbildung 1).

Die sechs einzelnen Einheiten der Feuerwehr Sankt Augustin, werden, je nach Einsatzmeldebild, in verschiedenen Modulen alarmiert. Bei einem PKW-Brand, wo i. d. R. 9 Einsatzkräfte mit einem Löschfahrzeug (eine Gruppe) ausreichend sind, wird hier zumeist im ersten Abmarsch ausschließlich die ortsansässige Einheit alarmiert. Bei einem Zimmerbrand sind hingegen mindestens 21 Einsatzkräfte mit mehreren Lösch- und Sonderfahrzeugen (ein Zug) erforderlich. Hier werden somit neben der ortsansässigen Einheit direkt auch eine Unterstützungseinheit mitalarmiert.

Somit ist die Einheit Buisdorf, je nach Einsatzmeldebild, neben den Ortsteilen Birlinghoven, Schmerbroich und Niederpleis-Süd auch für Teile von Mülldorf, Hangelar und Ort mit zuständig (siehe Ziffer 3 in Abildung 1). Die Bonner Straße (B56), welche parallel zur Stadtbahn durch Sankt Augustin verläuft, stellt eine Alarmierungsgrenze dar, welche die Einheit Buisdorf i. d. R. erst bei Stadtalarm (Einsatz von 3 Löscheinheiten) oder aufgrund unserer Sonderaufgaben überschreitet. Dies ist bei ca. 10% unserer Einsätze der Fall (siehe Ziffer 4 in Abbildung 1).

Somit ergibt sich für die Einheit Buisdorf ein vielfältiges Einsatzgebiet. Es erstreckt sich von der engen und verwinkelten Dorflage mit Altbauten, welche zu ca. 30%, einer Baustruktur aus den 1930 Jahren entspricht (siehe Abb. 2), bis hin zu Hochhaussiedlungen mit Gebäuden von bis zu 20 Geschossen (60m Höhe) (siehe Abb. 3). Durch dieses breite Bebauungsspektrum erwartet die Einsatzkräfte einerseits die hohe Gefahr der Brandausbreitung und andererseits die Gefährdung vieler Menschen.

Aber auch der Gewerbe- und Industriebereich mit Chemie-, Maschinenbau-, Lager- und Logistikbetrieben, prägt das Einsatzgebiet der Einheit Buisdorf (siehe Abbildungen 4 – 6).

Neben dem regulären Einsatzgebiet innerhalb der Stadt Sankt Augustin und auf den Bundesautobahnen, ist die Einheit Buisdorf ebenfalls Bestandteil der Alarmgruppen für die Überörtliche Hilfe innerhalb des Rhein-Sieg-Kreises. Hier werden wir bei größeren Schadenslagen, beispielsweise zu den Kommunen Hennef, Siegburg, Eitorf, Königswinter und Neunkirchen-Seelscheid alarmiert (siehe Abb. 7). Für jede Kommune im Rhein-Sieg-Kreis sind zwischen 10 bis 12 Einheiten anderer Kommunen in einem Ausrückekonzept verankert. Je nach Schadenslage werden Überörtliche Einsatzkräfte entsprechend der Abmarschfolge alarmiert. Die Einheit Buisdorf und die Einheit Menden sind die zwei Sankt Augustiner Einheiten, die bei größeren Schadenslagen aus Sankt Augustin zu den anderen 19 Kommunen des Rhein-Sieg-Kreis alarmiert werden.

Abbildung 7: Vereinfachte Darstellung für die Überörtliche Hilfe durch Buisdorf im Rhein-Sieg-Kreis.

Die Feuerwehr Sankt Augustin und somit auch die Einheit Buisdorf, ist für dieses breite Spektrum der Einsatzaufgaben gut ausgebildet und ausgestattet. In der Vergangenheit konnte dies schon bei vielen anspruchsvollen Einsätzen bestätigt werden. Auch in Zukunft wird die Freiwillige Feuerwehr Sankt Augustin kontinuierlich Schritt mit den Entwicklungen im Bereich Technik, Städtebau und Verkehr halten. Somit bleibt die Freiwillige Feuerwehr Sankt Augustin, als reine ehrenamtliche Feuerwehr, eine den örtlichen Verhältnissen entsprechende, leistungsfähige Feuerwehr. So wie es der Gesetzgeber im BHKG (Gesetz über den Brandschutz, die Hilfeleistung und den Katastrophenschutz) fordert.

Textbeitrag: HBM Gabriel Petervari, Einheit Buisdorf.